Abhärten macht Sinn! Tagein tagaus in überheizten Räumen zu sitzen macht müde und träge sowie anfällig für Infektionskrankheiten. Der Körper liebt es, aus seiner Komfortzone gerissen zu werden, er steigert dadurch die Anpassungsfähigkeit. Der Organismus braucht Reizsetzungen, um sein Leistungsspektrum zu erweitern. Sport in der Kälte ist eine perfekte Möglichkeit zur Abhärtung.
Ich möchte jedem (gesunden) Menschen empfehlen, auch im Winter jeden 2. Tag im Freien zu Gehen oder (noch besser) zu laufen. Eine entsprechende Kleidung ist ja selbstverständlich.
Und wem Walken oder Laufen nicht zusagt? Eislaufen wäre doch eine nette Abwechslung – in tieferen Lagen leider nur mehr selten auf natürlichem Eis. Skilanglaufen auf Diagonal- oder Skating-Loipen ist ein Ganzkörpersport und ein Naturerlebnis. Dasselbe gilt fürs Schneeschuh wandern: Balsam für die Seele und doch ein Herz-Kreislauf-Training. Möglichkeiten für Outdoor-Bewegung im Winter gibt es viele.
Gestärkt für den Sport im Winter
Aufpassen muss man bei Wind und Nässe. Da Wasser ein circa 25-fach besserer Wärmeleiter als Luft ist, wird der Wärmeverlust durch Nässe empfindlich gesteigert. Mittels Formel lässt sich die „Windchill-Temperatur“ – ein Maß für die subjektiv empfundene Temperatur unter Windeinwirkung – errechnen. Z. B. entsprechen Außentemperaturen von 0 °C bei einer Windstärke von 30 km/h –13 °C, bei 50 km/h –17 °C.
Also nochmals: sportliche Bewegung in der Kälte stärkt definitiv das Immunsystem! Entscheidend für eine gute Infekt-Abwehr ist zudem eine qualitativ hochwertige Ernährung; diesbezüglich gibt es leider sehr viele und divergente Meinungen. Meiner Meinung nach ist eine Vollwert-Mischkost mit einem hohen Gemüseanteil schon mal günstig, eine starke Reduzierung der tierischen Eiweiße und des Glutens halte ich für sinnvoll, wird jedoch bei Ernährungsexperten auf Widerstand stoßen.
Das Immunsystem unterstützen
Bei Infektanfälligkeit, Leistungssport, hohem Stresslevel oder einem ungesunden Lebensstil sollte man sich hinsichtlich Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln Gedanken machen: täglich Vitamin C, Zink sowie Vitamin D macht Sinn. Noch besser jedoch wäre eine Mikronährstoffanalyse im Vollblut durch den Arzt, um die individuelle Schwäche zu detektieren und dementsprechend motiviert eine Verbesserung anzustreben.
Autor: Dr. Ronald Ecker
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